KfW-Förderstopp: Abruptes Vorgehen sorgt für Unsicherheit und Planungsstau

Quasi über Nacht hat Wirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck die KfW-Förderungen für energieeffiziente Neubauten gestoppt. Enorm viele Anträge hätten die bereitgestellten Mittel erschöpft und deutlich überstiegen, heißt es von Seiten des Bundes. Die plötzliche Nachricht trifft Bauherren wie der Schlag. „Schon das kurzfristige Auslaufen der KfW-55-Förderung zum Ende Januar haben wir sehr kritisch betrachtet. Dass die Mittel jetzt noch abrupter gestoppt werden und alle Programme auf den Prüfstand kommen, sorgt für gewaltige Unsicherheit und Planungsstau“, sagt Makler Tim Leuchters von Dübbelde Immobilien.

Kritik über die Entscheidung als Bauträger und Makler

Das Familienunternehmen ist selbst auch als Bauträger in der Region Weser-Ems tätig und kritisiert die derzeitige Vorgehensweise deutlich. „Allein die Planungs- und die Angebotsphase für ein Bauvorhaben dauert Wochen. Das ist ein langfristiger Prozess. Wer mit Förderung gerechnet, aber sie noch nicht beantragt hat, ist jetzt auf einmal gekniffen“, sagt Mitgesellschafter Hendrik Dübbelde. Besonders in Zeiten stark gestiegener Baupreise und explodierender Kosten helfe die staatliche Unterstützung nicht nur dem Mittelstand, sondern vor allem Bau- und Kaufwilligen. Das Traumhaus gerät in Gefahr. „Klimaschutz im Neubausektor muss weiter belohnt werden“, fordert der Immobilienexperte.

"Brauchen klare Verhältnisse und verlässliche Rahmenbedingungen“

Hintergrund für den überraschenden Schritt ist die Antragsflut auf die zum 31. Januar auslaufende KfW-55-Förderung. Seit November 2021 sind laut Bund Förderanträge in Gesamthöhe von 20 Milliarden Euro eingegangen. Mehrere Milliarden Euro fielen dabei auf das Programm KfW-55. Diese Förderung ist ab sofort Geschichte. Über die Zukunft von KfW-40 soll zeitnah beraten werden. Was mit noch nicht bewilligten Anträgen passiert, ist unsicher. „Wir brauchen schnellstmöglich klare Verhältnisse und verlässliche Rahmenbedingungen“, fordert Immobilienfachwirtin und Gründerin Mareike Leuchters. Das Unternehmen aus Detern realisiert derzeit in Bad Zwischenahn ein Gebäude im KfW-55-Standard, baut in Oldenburg zwei KfW-40-Plus-Häuser und plant weiteren energieeffizienten Wohnraum für dieses Jahr in Leer, Ostfriesland.

 

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